5 Dinge, die Eltern über TikTok wissen sollten

5 Dinge, die Eltern über TikTok wissen sollten

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TikTok ist die App, deren Nutzerzahlen innerhalb der letzten Monate so schnell gewachsen sind, wie dies bei keiner anderen App der Fall war. Neben diesem Fakt, ist auch die Zielgruppe eine Besonderheit, denn TikTok ist vor allem bei sehr jungen Nutzern sehr beliebt. Grund genug, dass wir uns die in diesem Blog mit TikTok beschäftigen und ich euch 5 wichtige Dinge erläutere, die ihr als Eltern wissen solltet.

 

 

1. Was ist TikTok?

TikTok ist eine chinesische Video-Plattform, die es ermöglicht, Kurzvideos anzuschauen und auch selbst zu erstellen. Bei diesen Kurzvideos (bis max. 60 Sekunden) handelt es sich vor allem um „lipsync“- (die Benutzer bewegen die Lippen synchron zu einem Text oder Lied) oder Tanz-Clips. Die Besonderheit der App ist, dass viele Millionen Musiksongs lizenzfrei benutzt werden können.
Das Mindestalter für TikTok ist 13 Jahre, allerdings nutzen schon sehr viele 9-10 jährige Kinder die App.

Über 2/3 der Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahren. Damit ist TikTok aktuell die Social Media Plattform mit der jüngsten Nutzergruppe. (Quelle: AdAge)

 

2. Was macht den Reiz der App aus?

Die App ist extrem kurzweilig, da die Videos nur zwischen 15 und 60 Sekunden lang sind. Außerdem ist TikTok sehr intuitiv zu bedienen. Öffnet man die App ist man schon „mittendrin“ und bekommt sofort Videos angezeigt. Kindern und Jugendlichen macht es wahnsinnig Spaß, zu bekannten Musikvideos zu performen. Auch wenn man sich als Erwachsener mal auf ein (Tanz-)Video einlässt, stellt man fest, dass es tatsächlich total Spaß macht…sind ja auch nur 15 oder 60 Sekunden!

Diverse Filter bzw. Effekte, die (auch nachträglich) eingebaut werden können, verhelfen dazu, dass das Ganze noch witziger wird. Vor allem Mädchen nutzen diese Filter gerne, um sich perfekt in Szene zu setzen.

Scrollt man sich durch die vorgeschlagenen Videos, wird einem aber auch schnell klar, wie viel Kreativität, darstellerisches Geschick und auch technische Begabung selbst ganz junge Nutzer an den Tag legen. All das ist ein großer Vorteil von TikTok. Die App fördert all diese Talente, was sicher oftmals auf den ersten Blick von Erwachsenen gar nicht gesehen bzw. geschätzt wird.

Ein weiterer großer Pluspunkt für TikTok: Auf keinem anderen Social Media Kanal findet man Menschen mit Behinderung bzw. anderen Einschränkungen, die völlig ausgelassen und frei vor der Kamera agieren und das Video dann hochladen. Und statt Hate (Hass-Kommentare) ernten die Darsteller reihenweise Zuspruch, Respekt und Anerkennung! Wenn man sich hier im Vergleich andere Plattformen anschaut, ist das ganz anders.

 

3. Wie funktioniert TikTok?

Etwas, das TikTok von den meisten anderen Apps abhebt und was gleichzeitig oft kritisiert wird, ist die Tatsache, dass man auch als nicht registrierter Benutzer viele Funktionen der App nutzen kann. Wie schon beschrieben, werden sofort nach dem Öffnen der App beliebte Videos angezeigt. Das bedeutet, dass im Zweifelsfall auch sehr junge Kinder nach dem Herunterladen der App sofort mit den ungefilterten Inhalten in Kontakt kommen.

Im Umkehrschluss bietet allerdings genau diese Tatsache Eltern eine tolle Gelegenheit: Sie können sich auf der Plattform zunächst in aller Ruhe umschauen, ohne ein Profil anlegen zu müssen. Außer YouTube bietet kaum eine andere Plattform diese Gelegenheit, sich quasi „aus der Ferne“ mit dort veröffentlichten Inhalten vertraut zu machen.

Es gibt im Grunde nur zwei Bedienfunktionen, die man zu Beginn kennen muss: Nach oben wischen = zum nächsten Clip, nach links wischen = zum Profil des Darstellers.

 

4. Was muss ich wissen, wenn mein Kind die App benutzen will?

Viele Eltern sind verunsichert, wenn ihr Kind TikTok nutzen möchte. Kein Wunder, denn die App stand schon häufiger negativ in den Schlagzeilen.

Der Vorgänger musical.ly geriet als sog. Pädophilen-Plattform in Verruf, weshalb eine Umbenennung zu TikTok erfolgte.
Doch auch hier gibt es diverse Kritikpunkte, die ich nachfolgend stichpunktartig aufführe:

       Datenschutzrichtlinien sind nicht komplett transparent, da chinesischer Plattform-Betreiber (ByteDance)

       Vorwürfe bezüglich Zensur von „besonderen Nutzern“ (Autisten, Homosexuelle, Behinderte, dicke bzw. entstellte Personen etc.)

       Allgemeine negative Einschätzung der App durch den großen Hype, den sie gerade erfährt

Da es hier in diesem Blogpost den Rahmen sprengen würde, auf die genannten Punkte einzeln einzugehen, empfehle ich euch, diese Themen anhand der Stichworte selbst zu recherchieren.

Meiner persönlichen Meinung nach gerät TikTok in einigen Punkten völlig zu Unrecht in Verruf. Genauso wie Facebook für Erwachsene, dient TikTok vielen Kindern zum sozialen Austausch, der Kommunikation und nicht zuletzt der Unterhaltung.

An dieser Stelle sei ein Vergleich zum abendlichen Fernsehprogramm erlaubt. Gegen beliebte TV-Formate wie „Dschungelcamp“ oder „Bauer sucht Frau“ wirkt meiner persönlichen Meinung nach so manches TikTok-Video als inhaltlich wertvoll.

 

5. Chance für alle Eltern!

Wenn sich eine App anbietet, sein Kind „digital an die Hand zu nehmen“, dann TikTok. Durch die Tatsache, dass Kinder schon sehr jung mit der App in Kontakt kommen und sich dafür interessieren, bietet es sich an, TikTok gemeinsam zu „erkunden“. Der große Vorteil: Ganz zwanglos lassen sich hierbei mögliche Gefahren ansprechen und als Eltern bekommt man auch einen Einblick, wie medienkompetent das eigene Kind ist und wie es an eine solche App herangeht.

 

Und ganz unter uns: Es macht wirklich Spaß und ist eine super Alternative zum „Fernsehabend“!